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Fiber-to-the-X

Fiber, Glasfaser, ist heute in allen Netzen im Einsatz. Wenn Provider also von Glasfasern sprechen, dann kommt es auf die Details an. Je nachdem, wie nah das Glasfasernetz an das Endgerät herankommt, bezeichnet man die Anschlüsse mit verschiedenen FTTx-Kürzeln. Die gebräuchlichen sind:

FTTN (Fiber To The Neighborhood): Das Glasfasernetz reicht bis zur zentralen Vermittlungsstelle eines Ortes. Von dort führen dicke Kupferkabel mit vielen Doppeladern zu den Kabelverzweigern. Dort sind Adernpaare mit den einzelnen Kupferleitungen verbunden, die zu den Hausanschlüssen führen. Die Kabellänge zwischen Vermittlungsstelle und Hausanschluss kann mehrere Kilometer betragen. Hier sind Dial-Up (Telefonmodem) und DSL zu finden.

FTTC (Fiber To The Curb/Cabinet): Das Glasfasernetz reicht bis zu einem Schrank an der Straße, der bei dieser Technik aktive Übertragungstechnik enthält und entsprechend größer als ein reiner Kabelverzweiger ist. Nach der in den Schränken eingesetzten Technik werden sie auch Outdoor-DSLAMs genannt. Das bedeutet „Digital Subscriber Line Access Multiplexer“ für „draußen“. Bei FTTN waren diese Gegenstücke zu den DSL-Modems der Kunden noch drinnen, nämlich in der Vermittlungsstelle. Die Kabellänge zwischen Outdoor-DSLAM und DSL-Modem beträgt nur wenige hundert Meter. In diese Kategorie fallen sowohl VDSL als auch Vectoring, aber auch die Kabelfernsehnetze, die zu Internetzugängen aufgerüstet wurden.

FTTB (Fiber To The Building): Damit ist der Hausanschluss in Glasfasertechnik gemeint. Im Gegensatz zu FTTH besteht die In-Haus-Verkabelung noch aus Kupferleitungen. Wenn Sie von der Deutschen Glasfaser nicht nur den Hausübergabepunkt (HÜP) sondern auch den Netzabschluss (NT) im Keller statt in der Wohnung installieren lassen, dann haben Sie streng genommen einen FTTB Anschluss. Mit einer Gigabit-Ethernet-Verbindung innerhalb des Hauses hat dies jedoch auf absehbare Zeit keinen Nachteil gegenüber einem echten FTTH Anschluss. Wenn der Rest des Weges aber mit anderen Techniken, wie z.B. PowerLAN-Modems oder gar WLAN überbrückt wird, vergeben Sie einige Vorteile des Glasfaseranschlusses.

FTTH (Fiber To The Home): Dieser Anschlusstyp ist z.Z. das Optimum. Das Glasfaserkabel reicht bis in die Wohnung. Die Deutsche Glasfaser verlegt auf Wunsch bis zu 20m Glasfaser durch vorbereitete Kabelwege vom Hausübergabepunkt (HÜP) im Keller oder Hausanschlussraum bis in die Wohnung, wo der Netzabschluss (NT) installiert wird. Das ist echtes FTTH. Es entsteht eine durchgängige optische Verbindung von der Wohnung bis zum Point-of-Presence (PoP), wo Router die Verbindung zum Kernnetz der Deutschen Glasfaser herstellen. Aber auch in der Königsdisziplin gibt es noch Unterschiede. Dazu mehr im Abschnitt „Multiplexing“.

FTTD (Fiber To The Desktop): Mit Glasfaseranschlüssen bis zum Schreibtisch gibt es noch eine weitere Stufe, die z.Z. aber gravierende Nachteile gegenüber FTTH hat. So ist z.B. die Verbreitung von optischer Netzwerktechnik in Endgeräten praktisch nicht existent. Außerdem sind Glasfasern zwar sehr robust gegenüber vielen Einflüssen, aber nicht gegenüber Knicken oder engem Biegen. Beides führt zum Brechen der Glasfaser, wodurch sie unbrauchbar wird. Das macht die Nutzung von Glasfaserleitungen außerhalb fester Verlegung umständlich und fehleranfällig.