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Konkurrenz belebt das Geschäft

Die Glasfasertarife sind für die Kunden nicht oder kaum teurer als VDSL-Tarife. In jedem Fall bekommt der Kunde mit dem Glasfaseranschluss aber eine weitere Auswahlmöglichkeit ins Haus, denn die bestehenden Anschlüsse werden nicht entfernt. Der Telefonanschluss kann genauso wie ein ggf. vorhandener Kabelfernsehanschluss jederzeit wieder als Internet-, Telefon- und Fernsehanschluss reaktiviert werden und wenn gewünscht auch gleichzeitig betrieben werden. Umgekehrt bleibt auch der Glasfaseranschluss im Haus, wenn sich der Kunde nach der Mindestvertragslaufzeit wieder für einen DSL- oder Kabel-Internetvertrag entscheidet.

Konkurrenz belebt nicht nur das Geschäft, sondern hält auch die Preise niedrig. Unitymedia hat z.B. in kurzer Folge mehrere Preiserhöhungen in NRW durchgesetzt. Wenn mehr Kunden nicht nur die Auswahl zwischen langsamem DSL und Internet per Fernsehkabel hätten, wären solche Erhöhungen schwerer durchzusetzen. Jedenfalls können Kunden mit mehr Auswahl den Anbieter wechseln.

Teile der Nordeifel waren weit über ein Jahrzehnt nur mit äußerst spärlichen Internetgeschwindigkeiten versorgt, hatten oft nur einen Internetanbieter zur „Auswahl“ und mussten trotzdem den vollen Preis für eine Geschwindigkeit bezahlen, die die Anschlüsse nie erreichten. Diese Zustände sind auch wegen des Markteintritts der Deutschen Glasfaser im Moment vorbei. In auffallender Zeitgleichheit hat die Deutsche Telekom mit der Aufrüstung ihres Netzes begonnen. Dennoch besteht die Gefahr, dass Ortsteile, die jetzt den Glasfaseranschluss verpassen, in wenigen Jahren in einer vergleichbar schlechten Situation sind: Ohne den wirtschaftlichen Druck eines Konkurrenten besteht kein Grund mehr für weiteren Ausbau der Kapazitäten im Telefonnetz. Die VDSL-Vectoring Technologie wird von der Deutschen Telekom nach Ansicht zahlreicher Kritiker auch zur Verdrängung von Konkurrenten genutzt, die dadurch auf teurere Vorleistungen zurückgreifen müssen. Außerdem ist ein späterer Ausbau des FTTH Netzes höchst unwahrscheinlich, wenn er nicht jetzt in der Nachfragebündelung gelingt.